Zusammenhang zwischen Bruttoabrechnung und optimaler Größe der Solarmodule
Bruttoabrechnung und Zusammenhang mit der optimalen Größe der Solarmodule
Die Installation von Solaranlagen wird immer beliebter, da die Nachfrage nach erneuerbaren Energien stetig steigt. Die Rentabilität der Investitionen wird jedoch grundlegend durch die Abrechnungsform bestimmt. Die Bruttoabrechnung wird ab 2024 maßgeblich sein und erfordert eine völlig neue Herangehensweise bei der Dimensionierung der Anlage.
Der Kern der Bruttoabrechnung besteht darin, dass die erzeugte und die bezogene Energie nicht als Saldo (wie bei der Nettoabrechnung) abgerechnet werden, sondern separat zu unterschiedlichen Preisen. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, die richtige Größe der Solarmodule zu bestimmen und das Verbrauchsprofil zu analysieren.
Grundlagen der Bruttoabrechnung für die Berechnung
Bei der Bruttoabrechnung werden der in das Netz eingespeiste und der aus dem Netz bezogene Strom separat abgerechnet:
- Der Versorger kauft die ins Netz eingespeiste Energie in der Regel zu einem niedrigeren Preis.
- Der Verbraucher zahlt für die aus dem Netz bezogene Energie den vollen Privatkundenpreis.
Dieses System hat zur Folge, dass aus Sicht der Rentabilität der Anteil des Eigenverbrauchs der wichtigste Faktor ist. Eine Solaranlage ist dann am effizientesten, wenn die Energie direkt vom Haushalt genutzt wird und nicht in das Netz zurückgespeist wird.
So funktioniert das Prinzip der Bruttoabrechnung für Solaranlagen in der Praxis: Hier ein Beispiel
Beispiel: Der Jahresverbrauch eines Haushalts beträgt 5000 kWh, die Jahresproduktionderinstallierten Solaranlage ebenfalls 5000 kWh.
- 60 % der Produktion werden direkt vom Haushalt verbraucht → hier entstehen keine weiteren Kosten.
- Die restlichen 40 % werden ins Netz eingespeist → der Versorger berechnet einen niedrigen Preis.
- Den in den Abendstunden benötigten Strom bezieht der Haushalt aus dem Netz → zum vollen Preis.
Daher verlangsamteine übermäßige Überproduktion nebender Bruttoabrechnung auch die Amortisation der Investition.
Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt über die Bedeutung von PV-Solarmodulen, in dem wir die Funktionsweise von Photovoltaikanlagen vorstellen.
Analyse des Verbrauchsprofils zur Dimensionierung der Anlage
Die Bestimmungder geeigneten Größe einer Solaranlage beginnt mit der Untersuchung der Verbrauchsmuster. Wichtige Aspekte:
- Wann ist der Energiebedarf am höchsten (z. B. abends, wegen Kühlung oder Heizung)?
- inwieweit kann der Haushalt den Verbrauch an die Produktion anpassen (z. B. Waschen, Aufladen von Elektroautos während des Tages),
- jährliche, monatliche und tägliche Schwankungen im Energieverbrauch.
Je höher der Anteil des Eigenverbrauchs, desto schneller ist die Amortisation bei Bruttoabrechnung.
Bestimmung der Größe und Anzahl der Module bei Bruttoabrechnung
Die Anzahl und Leistung der Solarmodule muss so gewählt werden, dass das System den jährlichen Energiebedarf des Haushalts so gut wie möglich deckt.
Während es bei der Nettoabrechnung nicht sinnvoll war, das System deutlich zu überdimensionieren, kann bei der Bruttoabrechnung gerade eine höhere Leistung von Vorteil sein. Ein überdimensioniertes System kann über mehrere Monate einen höheren Eigenverbrauch decken und sorgt so langfristig für größere Einsparungen.
Für die Berechnung ist Folgendes zu berücksichtigen:
- Jahresverbrauch in kWh,
- Nennleistung der Module in Wp,
- Anzahl der Sonnenstunden am jeweiligen Standort,
- die optimale Wechselrichterkapazität.
Sehen Sie sich das Angebot an verfügbaren Wechselrichtern an, um die richtige Größe zu finden.
Die Auswahl der richtigen Größe des Solarwechselrichters ist ebenfalls entscheidend
Die Größe des Wechselrichters hat einen grundlegenden Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit der Anlage. Ein zu kleiner Wechselrichter kann zu Verlusten führen, ein zu großer Wechselrichter verursacht unnötige Mehrkosten. Die optimale Größe richtet sich nach der Leistung der Module und dem Verbrauchsprofil.
Die Rolle der Ausrichtung und des Neigungswinkels bei der Dimensionierung
Die Ausrichtung und der Neigungswinkelder Solarmodule beeinflussen nicht nur die Produktion, sondern auch, inwieweit die Produktion zeitlich mit dem Verbrauch übereinstimmt. Wenn die Module während der Tagesstunden mehr produzieren, kann der Haushalt einen größeren Teil der Energie direkt nutzen → dies beschleunigt die Amortisation in der Bruttoabrechnung.
Dimensionierungsbeispiele für verschiedene Haushaltsverbrauchsprofile
Bei der Dimensionierung des Systems in der Bruttoabrechnung ist das Ziel nicht die Überproduktion, sondern dass der Haushalt einen möglichst großen Anteil des erzeugten Stroms sofort nutzen kann. Dies ist wichtig, da der Gegenwert der in das Netz eingespeisten Energie geringer ist als der Preis für den aus dem Netz bezogenen Strom.
Kleiner Haushalt (2 Personen, Wohnung oder kleines Einfamilienhaus):
- Jahresverbrauch: ca. 3.000 kWh
- Typische Nutzung: Beleuchtung, Haushaltsgeräte, kleinere Elektrogeräte
- Empfohlenes System: 3–3,5 kWp (Jahresproduktion ~3.500–4.000 kWh)
- Anmerkung: Bereits ein kleineres System kann den Grundverbrauch des Haushalts decken, aber der zeitgesteuerte Verbrauch (z. B. Waschen, Spülen tagsüber) verbessert die Rentabilität erheblich.
Mittlerer Haushalt (4 Personen, durchschnittliches Einfamilienhaus):
- Jahresverbrauch: ca. 5 000 kWh
- Typische Nutzung: Haushaltsgeräte, Klimaanlage, gelegentlich Elektroheizung oder Warmwasserboiler
- Empfohlenes System: 5,5–6 kWp (Jahresproduktion ~6.000–7.000 kWh)
- Anmerkung: Bei dieser Größe ist es für die Bruttoabrechnung besonders wichtig, dass der Verbrauch möglichst in die Tagesstunden fällt, da so teurere Netzbezüge vermieden werden können.
Großer Haushalt (6 Personen, größere Immobilie, mehrere Elektrogeräte):
- Jahresverbrauch: ca. 7.500–8.000 kWh
- Typische Nutzung: mehrere Klimaanlagen, Elektroheizung, Wärmepumpe, Aufladen von Elektroautos
- Empfohlenes System: 8,5–9,5 kWp (Jahresproduktion ~9.000–10.000 kWh)
- Anmerkung: In solchen Haushalten kann durch den Einsatz von Akkus oder eine intelligente Zeitplanung des Verbrauchs (z. B. Aufladen des Autos tagsüber) der Eigenverbrauchsanteil und damit die Rentabilität der Investition deutlich gesteigert werden.
Empfehlungen und Erfahrungen von SOLARKIT
Nach den Erfahrungen von SOLARKIT ist die genaue Dimensionierung bei der Bruttoabrechnung viel wichtiger als beim Saldo-System. Ein zu groß dimensioniertes Solarsystem amortisiert sich langsamer, da der Versorger den überschüssigen Strom nur zu einem niedrigen Preis abnimmt.
Daher sind die wichtigsten Aspekte:
- der tatsächliche Jahresverbrauch des Haushalts,
- die Verbrauchsgewohnheiten (Belastung tagsüber oder abends),
- die örtlichen Gegebenheiten (Ausrichtung des Daches, Verschattung, Neigungswinkel).
Das Unternehmen bietet jedem Kunden eine individuelle Berechnung an, die den Energieverbrauch der Familie, die Eigenschaften des Gebäudes und zukünftige Erweiterungsmöglichkeiten (z. B. Aufladen eines Elektroautos oder Installation einer Wärmepumpe) berücksichtigt.
Lohnt es sich, bei der Bruttoabrechnung einen Akku einzubauen?
Das ist nicht zwingend erforderlich, kann aber von Vorteil sein. Mit einem Akku kann der tagsüber erzeugte Strom auch abends genutzt werden, wodurch sich der Eigenverbrauchsanteil erhöht. Dies beschleunigt die Amortisation, insbesondere dort, wo der Energiebedarf am Abend oder in der Nacht hoch ist.
Wann amortisiert sich das System bei Bruttoabrechnung am besten?
Dann, wenn der Verbrauch zeitlich möglichst gut mit der Erzeugung übereinstimmt. Wenn beispielsweise tagsüber die Klimaanlage läuft oder Elektroautos tagsüber aufgeladen werden, steigt die Effizienz des Systems erheblich. Die Auswahl des optimalen Wechselrichters und die an die Verbrauchsgewohnheiten angepasste Dimensionierung sind Grundvoraussetzungen für eine schnelle Amortisation.
Wie kann sich der Installateur an die Änderungen der Vorschriften anpassen?
Die Vorschriften können mehrere Bereiche betreffen, von Förderungen bis hin zu den Bedingungen für die Rückspeisung ins Netz. Installateure müssen die aktuellen Vorschriften auf dem neuesten Stand verfolgen und die Systeme flexibel an die sich ändernden Bedingungen anpassen, damit die Kunden immer die günstigste Lösung erhalten.
Kann die Energie speichernde Außenbatterie mit anderen Systemen, z. B. dem Netz oder einem Hybrid-Wechselrichter, kombiniert werden?
Ja. Außenakkus können mit dem Netz und Hybrid-Wechselrichtern verbunden werden, sodass die erzeugte Energie effizient gespeichert und genutzt werden kann. Dies sorgt für zusätzliche Energiesicherheit und ermöglicht eine flexiblere Verlagerung des Verbrauchs auf günstigere Zeiträume.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
1. Was ist der Kern der Bruttoabrechnung bei Solaranlagen?
Die erzeugte und die aus dem Netz bezogene Energie werden getrennt behandelt. Der zurückgespeiste Strom wird vom Versorger zu einem niedrigeren Preis abgenommen, während der Verbraucher die aus dem Netz bezogene Energie zum vollen Privatkundenpreis bezahlt. Daher ist es wichtig, dass möglichst viel der erzeugten Energie direkt für den Eigenverbrauch genutzt wird.
2. Wie groß muss eine Solaranlage für einen durchschnittlichen Haushalt sein?
Der Jahresverbrauch einer vierköpfigen Familie liegt in der Regel zwischen 4.500 und 5.500 kWh. In den meisten Fällen ist eine Anlage mit einer Leistung von 5 bis 6 kWp ausreichend, aber die genaue Dimensionierung hängt immer vom Verbrauchsprofil, der Ausrichtung des Daches und der Verschattung ab.
3. Wie wirken sich Ausrichtung und Neigungswinkel auf die Leistung der Anlage aus?
Der beste Ertrag wird in Ungarn bei einer Ausrichtung nach Süden und einem Neigungswinkel von 30–40 Grad erzielt. Weicht die Installation davon ab, kann die Produktion um 10–20 % sinken, was sich direkt auf die Rendite in der Bruttoabrechnung auswirkt.
4. Wann amortisiert sich das System am schnellsten in der Bruttoabrechnung?
Dann, wenn der Haushalt den Großteil des erzeugten Stroms sofort verbrauchen kann – beispielsweise durch den Betrieb von Klimaanlagen, Wärmepumpen oder Elektroautos tagsüber. So muss weniger teurer Strom aus dem Netz bezogen und weniger zu einem niedrigen Preis zurückgespeist werden.
5. Welche zukünftigen Faktoren sind bei der Investition zu beachten?
Das regulatorische Umfeld, die Förderungen, die Bedingungen für den Netzanschluss und die Strompreise können sich ständig ändern. Es lohnt sich, das System so zu planen, dass es später beispielsweise um eine Batterie oder eine Lademöglichkeit für Elektroautos erweitert werden kann.